Die KlösterMildenfurth, das andere in Cronschwitz. Sie zählen zu den frühesten
Klostergründungen im Vogtland . Beide waren Stiftungen des Weidaer Herrschergeschlechtes,
deren Hausklöster und beliebte Wallfahrtsorte. Von den GründerBis zur Reformation sind zwei Ordenshäuser bei uns tätig gewesen eines
in, anderen Adelsfamilien
und der Kurie immer wieder mit großzügigen Schenkungen oder Begünstigungen bedacht,
entwickelten sich die Klöster bald zu wichtigen Zentren des geistlichen Lebens und der
Bildung. Die Gründung Kloster Mildenfurths erfolgte im Jahr 1193 in der Nähe des Zusammenflusses von Weida und Elster. Die Stadt Weida, Sitz der Vögte von Weida, die im 13. Jahrhundert ein beträchtliches Territorium besaßen, lag unweit entfernt. Das Vogtland galt zu dieser Zeit noch als Grenzregion zwischen Deutschen und Sorben. 1193 wurde dieses erste vogtländische Kloster von Heinrich II. dem Reichen und seiner Gemahlin Berta gestiftet. Es war als Hauskloster und Grablege des Geschlechts der Vögte von Weida bestimmt und wurde vom Orden der Prämonstratenser bezogen. Die ersten Chorherren kamen aus dem Magdeburger Mutterkloster Unser Lieben Frauen. Die Stammherrschaft der Vögte von Weida ging 1410-1427 mit Kloster Mildenfurth an die Wettiner über, ab 1485 an deren ernestinische Linie, 1571-1815 an die kurfürstliche, albertinische Linie. Durch die Hussitenkriege wurde das Kloster 1426 stark in Mitleidenschaft gezogen. Infolge der Reformation wurde es 1544 aufgehoben. Es wurde an einen Gefolgsmann der Kurfürsten von Sachsen verkauft, der wahrscheinlich schon mit Umbauten der Kirche zum Renaissanceschloss begann. Seit 1617, als der sächsische Kurfürst Johann Georg I. Mildenfurth zurückkaufte, wurde es als Kammergut und zeitweilig als kurfürstliches Jagdschloss genutzt. Infolge der territorialen Neuordnung Sachsens 1815/16 kam das Gut wieder an die ernestinische Linie und wurde zur weimarischen Domäne. 1945 fiel das Anwesen an das Land Thüringen, das ein Altenheim im Kirchen- bzw. Schlossgebäude einrichtete. Trotz des im 16. und 17. Jahrhundert erfolgten Umbaus zu einem Renaissanceschloss offenbart sich die imposante Anlage als eines der bedeutendsten spätromanischen Bauwerke in Ostthüringen. Von besonderer kulturhistorischer Bedeutung ist - abgesehen von der Würdigung wertvollster mittelalterlicher Baudetails - die Geschlossenheit der Anlage. Die ursprünglich dreischiffige Pfeilerbasilika erhob sich über einem kreuzförmigen Grundriss. Langhaus und Seitenschiffe waren überwölbt. Ein Kreuzgang schloss sich an das südliche Seitenschiff an. Das Renaissanceschloss ist in seinem Grundriss und seinen Abmessungen durch den Vorgängerbau, die einstige Klosterkirche bestimmt, während der Formenschatz der Auf- und Ausbauten, die Fenster und Giebel sowie Portale Schlosscharakter besitzen. Im Inneren sind nach Grabungen und Freilegungen die architektonischen Elemente und Dekorationen beider Hauptbauphasen nebeneinander sichtbar. So können Kamine der Renaissance neben Vierungspfeilern der ehemaligen Kirche stehen, Kreuzgratgewölbe des 16. Jahrhunderts neben romanischen Diensten erscheinen. Kloster Mildenfurth wurde am 24. August 1995 an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen. Seitdem wurde vor allem die Bestandssanierung durchgeführt.
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